Um eine Improvisation am Klavier voller klingen zu lassen, kannst du ganz einfach mit Intervallen improvisieren. Anstatt beim Improvisieren nur eine einstimmige Melodie zu spielen, schlagen wir in dieser Übung immer zwei Töne gleichzeitig an – wir verwenden also Intervalle.
Wenn wir uns die Intervallstruktur von C-Dur anschauen, dann können wir 8 verschiedene Klänge rausholen. Dabei gehen wir immer vom Ton c aus: Die Intervallstruktur von Dur-Tonleitern lautet: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8.

Das bedeutet, wir haben in einer C-Dur Tonleiter folgende Intervalle:
- eine Prime
- eine große Sekunde
- eine große Terz (=Durterz)
- eine reine Quarte
- eine reine Quinte
- eine große Sexte
- eine große Septime
- eine reine Oktave
Intervalle beim Improvisieren einbauen
Diese Intervalle können wir in unsere Improvisation einbauen, wenn wir zB. Eine Akkordfolge in C-Dur haben.
In der linken Hand spielen wir C-Dur, Am, F und G mit einem 1-5-8 Arpeggio.

Wenn dir noch nicht ganz klar ist, wie das Arpeggio gespielt wird, dann schau dir dieses Video an.
Und jetzt kommen auch schon unsere Intervalle zum Einsatz:
- Als erstes spielen wir die Intervalle auf die 1 und die 2+. Du kannst dir wirklich frei aussuchen, welche Intervalle du spielen möchtest. Versuche da am besten gar nicht so viel drüber nachzudenken, sondern greife dir einfach 2 Tasten – die untere Taste ist ja sowieso immer das C.

- Jetzt kannst du auch noch zusätzlich ein weiteres Intervall auf die 4 spielen.

- Um den Rhythmus noch weiter zu verändern, kannst du auch auf der 1, der 2+ und auf der 3+ spielen.

- Und jetzt kommt noch ein toller Rhythmus-Trick: Wir ziehen das Intervall, was auf der ersten Zählzeit kommen würde schon ein bisschen vor und spielen es auf der 4+ des vorherigen Taktes: Das klingt dann so:

Improvisieren lernen am Klavier
Wenn du das freie Klavierspielen lernen möchtest, dann trag dich gerne auch in meinen kostenlosen Minikurs zum Improvisieren lernen ein. Das ist ein dreiteiliger Videokurs, indem ich dir erkläre, wie du am Klavier improvisieren kannst.
Improvisieren mit Intervallen in Moll
Funktioniert das ganze mit den Intervallen eigentlich auch in Moll?
Ja na klar! Dazu schauen wir uns mal die Intervallstruktur einer Moll-Tonleiter an: 1, 2, b3, 4, 5, b6, b7, 8.

In einer Molltonleiter befinden sich vom Ton „c“ aus gesehen folgende Intervalle.
- eine Prime
- eine große Sekunde
- eine große Terz (=Durterz)
- eine reine Quarte
- eine reine Quinte
- eine große Sexte
- eine große Septime
- eine reine Oktave
Angenommen, wir sind in der Tonart C-Moll und wir haben beispielsweise die Akkordfolge Cm, As-Dur, B-Dur, B-Dur. In der linken Hand spielen wir wieder ein 1-5-8 Arpeggio.

Mit der rechten Hand können wir nun genau das gleiche Prinzip anwenden und immer Intervalle greifen. Beachte hierbei unbedingt die Intervallstruktur der Moll-Tonleiter: 1, 2, b3, 4, 5, b6, b7, 8.
Viel Spaß mit dem Verwenden von Intervallen in deiner Improvisation 🙂