In dieser Übung zeige ich dir, wie du es schaffst zu improvisieren mit nur 2 Akkorden. Du wolltest es schon immer ausprobieren etwas frei am Klavier ohne Noten zu spielen? Dann findest du hier eine Anleitung für eine atemberaubende Improvisation.
2 Akkorde zum Improvisieren
Das schöne ist, dass wir nur zwischen zwei verschiedenen Akkorden hin und her wechseln müssen. Von Dm in der Grundstellung zu G in der 2. Umkehrung. Diese liegen so gut in der Hand, sodass du mit etwas Übung gar nicht mehr groß nachdenken musst. In meinem Onlinekurs Akkorde & Pop Improvisation I bekommst du übrigens wertvolle Tipps und viele praktische Übungen mit an die Hand, wie du die Akkorde schnell greifen und wechseln kannst.
Auch vom Rhythmus her ist es ganz entspannt. Wir wechseln die Akkorde alle 4 Schläge:
Mit welchen Tönen improvisieren?
Sobald die Akkorde in der linken Hand sicher einstudiert sind, bist du bestens vorbereitet für das Improvisieren mit nur 2 Akkorden. Nun nehmen wir die rechte Hand mit dazu. Doch jetzt kommt die Frage der Fragen: Welche Tönen eignen sich überhaupt? Welche Töne passen zu den Akkorden?
Jetzt kommt die gute Nachricht: Wir machen es uns ganz einfach. Sogar komplett ohne Vorzeichen. Du kannst alle weißen Tasten von d bis zum d verwenden.
Improvisieren mit nur 2 Akkorden: Übung Nummer 1
Komm, wir spielen einfach mal diese besondere Tonleiter über die Akkorde Dm und G rauf und runter:
Klingt echt speziell oder? Versuche mal so richtig in den Klang einzutauchen beim Spielen. Hier kannst du dir übrigens alle Improvisations-Übungen als PDF zum Ausdrucken herunterladen:
Das Geheimnis hinter diesen magischen Tönen
Doch was ist das Geheimnis hinter diesen Tönen? Handelt es sich etwa um eine ganz normale d-Moll Tonleiter?
Wenn du mal einen Blick auf den Quintenzirkel wirfst, dann siehst du es mit einem Blick: Die Tonart D-Moll (F-Dur = parallele Durtonart) hat eigentlich ein Vorzeichen, nämlich ein b.
Eine D-Moll Tonleiter kann es also nicht sein. Diese würde so hier aussehen:
Die Tonleiter, die wir verwenden, hat als sechsten Ton allerdings kein Vorzeichen, sondern wir spielen ein ganz normales h:
D-dorisch, die „schwebende Tonleiter“
Es handelt sich hierbei um eine Kirchentonleiter, nämlich dorisch. Diese ist ähnlich wie eine natürliche Molltonleiter, hat jedoch eine erhöhte 6. Stufe. Diese sogenannte „dorische Sexte“ ist das charakteristische Merkmal schlechthin. Durch die Kombination von einer kleinen Terz und einer großen Sexte innerhalb einer Tonleiter wird ein sehr märchenhafter, schwereloser Klang erzeugt, der etwas heller als eine natürliche Molltonleiter klingt.
Intervallstruktur natürlich Moll und dorisch im Vergleich
Hier siehst du noch einmal ganz genau den Unterschied, und was die dorische Kirchentonleiter so besonders macht:
Übungen zum Improvisieren
Ich würde sagen, nach diesem „Theorie-Happen“ machen wir uns jetzt endlich an die Praxis. Hier kommen noch mehr Übungen für dich, die du machen kannst. Lade Sie dir einfach als PDF herunter, damit du sie zu Hause an deinem Klavier gleich ausprobieren kannst:
Tipps zum Improvisieren am Klavier:
- Spiele dich zunächst mit der Übung 1 warm und mache dich mit dem Klang vertraut. Vielleicht fallen dir sogar schon kleine Melodien im Kopf ein, die du versuchst auf dem Klavier nachzuspielen.
- Tausche nun die einzelnen Töne der Tonleiter in ihrer Reihenfolge. Fühlst du dich sicher genug, dann versuche auf im Rhythmus zu variieren.
- Die Kunst am Improvisieren besteht nicht darin, in jedem Takt unendlich viel und jedes Mal etwas neues zu spielen. Versuche kleine Motive zu entwickeln, die du dann immer wieder wiederholst und abänderst.
- Verwende in der linken Hand abwechslungsreiche Begleitfiguren.
- Beziehe auch die höheren Oktaven in deine Improvisation mit ein. Meistens bekommt man dann noch einmal ein ganz neues Klangerlebnis.
Kostenloser Minikurs zum Improvisieren lernen
Hat dir das Improvisieren mit nur 2 Akkorden Spaß gemacht? Möchtest du noch mehr zum freien Klavier spielen erfahren, dann trag dich gerne auch in meinen kostenlosen Minikurs zum Improvisieren lernen ein. Das freie Spielen ist eine wunderbare Möglichkeit um sich ganz frei am Klavier entfalten zu können. Es ist eine schöne Abwechslung zum reinen Klavier spielen nach Noten. Meistens ist man so konzentriert auf die Noten, dass man ganz das „Musik machen mit Seele und Gefühl“ vergisst. Frei Klavier zu spielen ohne Noten eröffnet uns noch mal einen ganz neuen Zugang zur Musik. Bist du dabei? Dann trage dich hier ein und bekomme regelmäßig tolle Tipps zum Klavier spielen und Improvisieren.